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2013 der FAU Erlangen-Nürnberg

 

Kagbeni
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Kagbeni: Lage und Entstehung

Das Village Development Comitee (VDC) Kagbeni setzt sich aus sechs Dörfern zusammen, von welchem Kagbeni das Hauptdorf ist. Kagbeni ist das nördlichste Dorf des Kali Gandaki Tals im öffentlich zugänglichen Teil des Mustang Distrikts. Der Distrikt ist geteilt in das Lower Mustang und die geschützte Zone Upper Mustang, welche von Touristen nur mit einer bestimmten Erlaubnis besucht werden darf. Kagbeni bildet das Tor nach Upper Mustang. Gelegen auf einer Höhe von 2800 m ü. NN. wird Kagbeni von einem semi-ariden Bergklima und starken Windsystemen geprägt. Hier trifft die Kali Gandaki (Nord-Süd) mit der Dzon Chu zusammen, welche durch die Bewohner zu einer Bewässerungsoase inmitten des Halbwüstenklimas wurde (Gurung 2012: 32f; Pohle 1991).

Abb. 1: Blick auf die Hauptsiedlung Kagbeni.

Quelle: W. Meier 2013.

Kagbeni ist eine tibetisch-buddhistisch geprägte Siedlung im Gegensatz zu der vornehmlich hinduistischen geprägten Bevölkerung Nepals. Nicht nur der dominante tibetische Dialekt, sondern auch tibetische Traditionen prägen die Siedlung.  Zurückzuführen ist dies auf die ethnische Zugehörigkeit der Bevölkerung sowie die naturräumlichen, insbesondere die klimatischen Bedingungen. Historisch ist wenig über die Entstehung Kagbenis bekannt, doch nach mündlichen Überlieferungen und tibetischen Schriften wurde die Siedlung von Einwohnern der beiden zerstörten Dörfer Kak Nyinba und Phudzelin gegründet. Darüber hinaus finden sich verschiedene Ruinen, die auf eine dynamische Siedlungsgeschichte hin deuten. Ein prägender Faktor ist der Palast in Mitten des Dorfes, entstanden im 16. Jahrhundert, der auf eine ehemals feudale Macht weist (Pohle 2001: 1996f).

Ein Aspekt könnte die starke Verbindung zum tibetischen Königreich Lo im Mittelalter sein. Lo, mit seiner Hauptstadt Lo Manthang wurde neben Lhasa zu einer wichtigen religiösen Pilgerstätte des Buddhismus ab dem 13. Jahrhundert. Durch den einfachen Zugang über einen Gebirgspass von und nach Tibet und dem Kali Gandaki Tal wurde Mustang zu einer praktischen Handelsroute nach Indien. Kagbeni bildete dabei ein wichtiges Handelszentrum für Salz, aber auch Viehhandel und andere Produkte, wie Wolle und Getreide. Nach der Vereinigung Nepals 1802 wurde Mustang weitgehende Autonomie zugesprochen. Nach der partiellen Demokratisierung Nepals wurde die Autonomie eingeschränkt. Auf Grund der Annexion Tibets durch China wurde Mustang zu einer Widerstandsregion tibetischer Kämpfer und nahm zudem tibetische Flüchtlinge auf. Nachdem die nepalesische Regierung Mustang isoliert hatten, wurde die Region in den 1970er Jahren teilweise wieder geöffnet, wobei die Teilung in das zugängliche Lower Mustang und die begrenzte Zone Upper Mustang entstand. Von Kagbeni VDC stellt Kagbeni bis heute, begünstigt durch Tourismus und Handel, das wohlhabendste Dorf dar (Brinkman 2012: 22f).

Literatur:

  • Brinkman, E. (2012): Transformations in Kagbeni village.The Influences of Climate Change, Roads & Tourism on the Adaptive Capacity of villagers in the Nepalese Himalaya. Utrecht University.
  • Gurung, L. (2012): Exploring Links between Tourism and Agriculture in Sustainable
    Development: A Case Study of Kagbeni VDC, Nepal A thesis submitted in partial fulfillment of the requirements for the Degree of Master of Tourism Management. Lincoln University.
  • Pohle, P. (1991): Geographical Research on the History of the Cultural Landscape of Southern Mustang. The Land Use Map of Kagbeni as a Basis.  Journal of the Department  of Archaeology 134, 1993: 57-81.
  • Pohle, P. (2001): The Cultural Landscape of Kagbeni - Evidence Relating to the Founding and the Genesis of the Settlement. In: Pohle, P. & Haffner, W.: Kagbeni. Contributions to the Village's History and Geography. GGS 77: 195-204. Gießen.

 

 

 
 
 
   

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